Der KSC trat vor über 3.000 Zuschauern zu einem Benefiz-Fußballspiel für die vom Hochwasser Betroffenen im Kraichgaustadion gegen den FC Heidelsheim an

Region… von Hans-Joachim Of

Das Ergebnis war in diesem Fall tatsächlich zweitrangig. Die Profimannschaft des Karlsruher SC trat vor wenigen Tagen gegen Landesligist FC Heidelsheim im Kraichgaustadion zu einem Benefizspiel für die vom Hochwasser Betroffen an. Bekanntlich hatte eine dramatische Flutnacht mit Starkregen vom 13. auf den 14. August neben der Kernstadt Bruchsal auch in den Ortschaften Helmsheim, Heidelsheim und Gondelsheim schwere Schäden angerichtet und viele Häuser unbewohnbar gemacht. Durch Tonnen von Schlamm, den die Betroffenen mit zahlreichen freiwilligen Helfern und Rettungskräften aus Höfen, Gärten und den Straßen entfernten, sei nach einem Monat zwar eine gewisse Normalität eingekehrt, doch nicht wenige Bewohner bekommen regelrecht Panikattacken, wenn mal wieder Regen angesagt ist. Man spricht von Schadenssummen von 100.000 Euro und mehr. Das Schlimme ist: manche Hausbesitzer haben keine Elementarschadenversicherung. Die Not ist also groß bei vielen Familien. Die Frage „Wie kann man etwas tun und helfen?“ stand auch für Vorstandsmitglied Dennis Rommel und Dominik Doll, den Sportlichen Leiter des Landesligisten FC Heidelsheim, wenige Tage nach dem verheerenden Ereignis im Zentrum ihrer Gedanken. Man schrieb eine E-Mail an den KSC, bat um Unterstützung und bereits eine Woche später kam die Zusage „Unsere Profimannschaft kommt für ein Benefizspiel nach Heidelsheim“. Für den Verein blieb nicht viel Zeit für die Vorbereitung der Veranstaltung, zu der letztlich über 3.000 Zuschauer aus allen Ecken der Region für zehn Euro Eintritt ins schöne Kraichgaustadion gekommen waren. Schon lange vorher herrschte bei bestem Spätsommerwetter große Euphorie bei den Anhängern beider Teams. Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Mika Forster entwickelte sich ein flottes Spiel, wobei KSC-Cheftrainer Christian Eichner zwei verschiedene Mannschaften aufbot, die jeweils eine Halbzeit auf dem Platz standen. Am Ende stand ein klarer 5:0 (4:0) Erfolg des Zweitliga-Zweiten zu Buche, wobei Luca Pfeiffer in der 10., 27. und 29. Spielminute ein lupenreiner Hattrick gelang. Zwischenzeitlich hatte der im ersten Durchgang auffälligste Akteur auf dem Platz, KSC-Spielführer Marvin Wanitzek, einen Foulelfmeter über den Kasten des guten Heidelsheimer Torwarts Kevin Hertl geballert. Doch in der 39. Spielminute machte er es besser und verwandelte den nächsten Elfer in souveräner Manier. Nach dem Seitenwechsel wurde auf beiden Seiten munter durchgewechselt und Heidelsheims verletzter Spielertrainer Tolga Sönmez, der von seinem Vater und Co-Trainer Ceyhan an der Seitenlinie unterstützt wurde, brachte fast alle verfügbaren Akteure zum Einsatz. In der Halbzeitpause hatte Bruchsal Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (Grüne) im Beisein von Bürgermeister Andreas Glaser ein Grußwort gesprochen und sich beim KSC für die Bereitschaft bedankt. Neben Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp (SPD) waren auch die Ortsvorsteher der vom Hochwasser betroffenen Kommunen Helmsheim (Tatjana Grath) und Heidelsheim (Uwe Freidinger) vor Ort. Die Vorstandsspitze der „Fußballtrainer-Vereinigung Kreis Bruchsal“ mit Schriftführer Mirco Heinrich aus Kraichtal-Landshausen hatte noch vor dem Spiel einen symbolischen Scheck über 500 Euro für die vom Hochwasser Betroffenen übergeben. Zudem gab es eine Tombola, bei der man vom KSC gestellte Sachpreise und signierte Trikots gewinnen konnte und dessen Erlös ebenfalls an die Hochwasserhilfe geht. Nach dem Abpfiff gab ein von Heidelsheims Stadionsprecher Horst Knobloch geführtes Interview zwischen Christian Eichner und FCH-Coach Tolga Sönmez auf dem Feld, das die Besucher mitverfolgen konnten. Der Reinerlös des bestens angenommenen Benefizspiels, so wurde informiert, geht an die KSC-Stiftung „KSC tut gut“, die aktuell auch eng mit dem Krisenstab der Stadt Bruchsal zusammenarbeitete. In den nächsten Tagen wolle man sich Gedanken machen, wie man den Betroffenen am besten helfen könne. Heidelsheims Dominik Doll, der wie alle im Verein hofft, dass ein schöner Betrag zusammenkommen ist, nach dem Spiel: „Das Ergebnis war nicht so wichtig. Wir wollten Spaß haben, uns so gut als möglich aus der Affäre ziehen und den Gegner fordern“.Und das ist dem FC Heidelsheim über weite Strecken gelungen.

Text/Foto: Hans-Joachim Of